Mehr Sicherheit? Radfahrer haben jetzt die Auswahl: Straße oder Fußweg
Irritationen hat ein Bürger in Damp verursacht, der klüger war als andere — Behörden eingeschlossen. Ihm war im Ostsee-Resort aufgefallen, dass es einen Fuß- und Radweg mit separaten Spuren gibt. Der zwingt Radfahrer, diesen Radweg zu benutzen statt die Straße. Die aber ist gemäß § 2 Straßenverkehrsordnung (StVO) auch für Radfahrer vorgesehen. Sie dürfen nur unter bestimmten Bedingungen auf separate Radwege gezwungen werden. Aber nicht in Tempo-30-Zonen, wie der Landkreis Rendsburg-Eckernförde feststellt und deshalb nach „§ 45 StVO die Radwegebenutzungspflicht an der Gemeindestraße Seeuferweg“ aufgehoben hat.
Das hat in der Damper Gemeindevertretung Unverständnis ausgelöst. Jahrezehnte war auf dem Fuß- und Radweg durch Schilder und Piktogramme klar vorgegeben, wie sich Radfahrer (auf der der Straße zugewandten Seite) und Fußgänger (rechts daneben) nicht ins Gehege kommen sollten. Diese Schilder mussten nun wegen der behördlichen Verfügung weg.
Jetzt sind neue da (Foto). Sie regeln, dass der Weg auch von Radfahrenden benutzt werden darf, diese dort aber nur Schritttempo fahren dürfen und sich den Fußgängern unterordnen müssen. Auf der Straße gilt diese Einschränkung nicht.
Wären die Piktogramme auf dem Geh-(und früheren Rad-)Weg nicht so verwittert, hätten sie weggefräst werden müssen.Vorschrift ist Vorschrift! Nur gut, dass die Firma mit der Erneuerung der Piktogramme in Verzug war; der Auftrag war nämlich schon vergeben.
Ob nun ohne Piktogramme aber mit neuen Schildern — schön nach Vorschrift — alles sicherer ist? Zweifel sind erlaubt! Über die Kosten der Aktion ist nichts bekannt…